Parasiten
Würmer
Wie alle Hunde bekommt die Dogge Würmer, und wie alle Hunde braucht die Dogge hin und wieder eine Wurmkur.
Die Entwurmungen sollten Hundebesitzer nicht vernachlässigen, denn es gibt Wurminfektionen, die unbehandelt schwere Organschäden verursachen und sogar tödlich enden.
Dazu gehören beispielsweise Infektionen mit Lungen- und Herzwürmern. Weniger gefährlich aber keinesfalls harmlos sind Spulwürmer und Bandwürmer.
Beide Arten kommen sehr häufig bei Hunden vor. Die Ansteckungswege sind von der Wurmart abhängig und vielfältig, von Kot und Aas über allerlei Zwischenwirte – vom Floh über Schnecken und Frösche zu Mäusen und anderen Wildtieren.
Wurmkur für die Dogge – wie oft und welche?
Wie oft die Dogge eine Wurmkur braucht, hängt von ihren Lebensumständen ab. Einmal jährlich eine prophylaktische Wurmkur sollte man als absolutes Minimum veranschlagen.
Die Empfehlungen gehen häufig in Richtung 2-4 Wurmkuren pro Jahr.
Der Schutz einer Wurmkur hält nicht an, bereits am Tag nach der Entwurmung kann sich ein Hund neu anstecken.
Deshalb kann bei hohem Infektionsrisiko (Hunden mit viel Wildtierkontakt z. B.) eine monatliche Entwurmung angebracht sein.
Welche Wurmkur Ihre Dogge bekommt, richtet sich ebenfalls nach ihren Lebensumständen.
Für Welpen genügt meist eine Kur gegen Spulwürmer.
Erwachsene Hunde sollten Kombinationspräparate erhalten, die sich gegen möglichst alle der relevanten Wurmarten richten (auch Bandwümer).
Es gibt die Wurmmittel in Pasten- oder Tablettenform, oder durch eine vom Tierarzt verabreichte Injektion.
Wenn Ihre Dogge sich gegen eine bestimmte Darreichungsform sträubt oder einen Wirkstoff nicht verträgt, können Sie zwischen den Präparaten wechseln.
Brauchen Doggen Welpen eine Wurmkur?
Fast alle Hundewelpen kommen mit Spulwürmern auf die Welt oder stecken sich kurz darauf bei der Mutter mit Spulwürmern an.
Das liegt daran, dass sich Spulwürmer in der Muskulatur der Hündin einkapseln können.
Dort überleben sie Wurmkuren, werden während der Schwangerschaft aktiviert und infizieren dann die Welpen.
Im Zweiwochentakt, 2. Bis 12. Lebenswoche, werden Doggenwelpen deshalb gegen Spulwürmer behandelt.
Eine Wurmkur gegen Bandwürmer sollte nicht nötig sein, denn mit Bandwurm-Zwischenwirten (Flöhe, …) haben Hundewelpen hoffentlich noch keinen Kontakt.
Mein Hund hat Flöhe...
Flöhe sind ungeflügelte Insekten, die sich springend fortbewegen.
Die Flohbisse sind schmerzhaft und bringen die Dogge dazu, sich wie besessen zu kratzen oder im Fell zu beißen.
Dabei kann sie die Haut verletzen sowie Entzündungen und kahle Stellen produzieren.
Flöhe können unter anderem Bandwürmer übertragen.
Hunde stecken sich bei anderen Hunden mit Flöhen an, eine häufige Infektionsquelle ist auch der Kontakt mit Wildtieren.
Allerdings sind nicht nur Jagdhunde betroffen: Igel sind oft von Flöhen befallen und können Hunden im Garten oder auf Abendspaziergängen begegnen.
Der Flohtest
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Kratzt sich die Dogge viel? Neben Flöhen sind alternative Erklärungen z. B. Milben, Allergien, andere Parasiten oder Schmerzen/Hautreizungen anderer Ursache.
- Sehen Sie Haut- und Fellveränderungen (Krusten, offene Stellen, kahle Stellen)? Spätestens jetzt sollten Sie handeln und im Zweifelsfall zum Tierarzt.
- Sehen Sie die Flöhe? Es sind schnelle, millimetergroße Tierchen mit rotbrauner Färbung und hohem Springvermögen.
- Falls sich die Übeltäter selbst nicht zeigen, finden Sie Flohkot? Wenn Sie die Dogge bürsten, fallen die schwarzen Krümel aus dem Fell. Auf einem feuchten Tuch hinterlassen sie rötliche Schlieren, da der Kot Blutreste enthält.
Meine Dogge hat Flöhe – Was tun?
Mit Geduld und Geschick können Sie während des Bürstens die Flöhe zwischen zwei Fingern fangen und zerreiben.
Meine Dogge hat Flöhe! Was kann ich tun?
Eine realistische Chance haben Sie mit dieser Methode aber nur, solange es sich um Einzelexemplare handelt. Hat Ihre Dogge Flöhe, zögern Sie mit dem Tierarztbesuch nicht zu lange: Flöhe können sich in der Wohnung einnisten. In schlimmen Fällen hilft dann nur noch der Kammerjäger.
Das zuverlässigste Mittel gegen Flöhe ist das sogenannte Spot-On. Sie erhalten es beim Tierarzt. Es handelt sich um ein Nervengift, das Sie der Dogge ins Nackenfell träufeln, damit der Hund nicht selbst daran lecken kann.
Die Flöhe auf dem Hund sterben innerhalb von ein bis zwei Tagen durch diesen Wirkstoff. Alternative Behandlungen sind beispielsweise Flohpuder oder Flohshampoo.
Freiverkäuflichen Mitteln aus dem Zooladen sollten Sie mit einer gesunden Portion Skepsis begegnen.
Den Hund zu behandeln, reicht bei Flöhen leider nicht aus. Diese haben die unangenehme Eigenschaft, ihre Eier in der Umgebung (Teppiche, Decken, Polstermöbel) abzulegen.
Um Flöhe dauerhaft loszuwerden, müssen Sie Haushalt/Hundezwinger desinfizieren. Tipps dazu finden Sie im letzten Abschnitt dieses Textes.
Zecken
Zecken zählen zu den Milben und damit auch zu den Spinnentieren. In frühen Lebensstadien sind sie kaum stecknadelkopfgroß, aber ausgewachsene und vollgesogene Weibchen erreichen Größen von 1-3 cm.
Zecken sind die wohl häufigsten Parasiten auf der Dogge – praktisch jeder Hund wird während der “Saison” von einzelnen bis hunderten dieser Exemplare befallen.
Zecken nehmen eine Blutmahlzeit zu sich und fallen anschließend von allein wieder ab. Dabei sind sie dennoch nicht ungefährlich, denn Zecken übertragen viele schwere Krankheiten.
Dazu gehören die bakterielle Borreliose und die virale Frühsommermeningoenzephalitis (FSME).Auwaldzecken sind die Überträger der Hundemalaria (Babesiose), die durch parasitische Einzeller ausgelöst wird.
Wie kommen die Zecken auf den Hund?

Vor allem in Wald und Wiesen lauern die Zecken. Diese lassen sich auf den Hund fallen und suchen sich dort eine Einstichstelle.
Die hierzulande häufigste Zecke auf Hund und Mensch, der Gemeine Holzbock, ist ein “Lauerer”. Er klettert auf hohe Grashalme oder Gebüsche, klammert sich mit den Hinterbeinen daran fest und streckt die Vorderbeine aus.
An den Vorderbeinen besitzt er Sinnesorgane, die potentielle Wirte erkennen können. Diese Sensoren reagieren auf Kohlendioxid (aus der verbrauchten Atemluft), Milchsäure, Buttersäure (Körpergeruch) und Ammoniak (Urin).
Kommt nun ein Hund oder ein argloser Hundebesitzer vorbei, lässt sich die Zecke aus ihrer Lauerstellung abstreifen und klammert sich an dem Wirt fest.
Dann verbringt sie noch eine Weile damit, einen geeigneten Ort für einen Stich zu finden (dünne, gut durchblutete Hautpartien).
Meistens sammeln wir diese Parasiten unbemerkt auf Spaziergängen durch hohes Gras, durch Gebüsche oder auf Waldspaziergängen ein.
Wie kann man Zecken auf der Dogge entfernen?
Wann immer Sie auf der Dogge eine Zecke entdecken, sollten Sie sie so schnell wie möglich entfernen. Das Risiko der Krankheitsübertragung steigt nämlich, je länger ein Zeckenbiss andauert.
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Wenn Sie der Dogge eine Zecke entfernen müssen, besorgen Sie sich zuerst geeignetes Werkzeug. Eine Zeckenzange oder etwas Ähnliches (Zeckenlasso, Zeckenpinzette, Zeckenkarte) gehört in jeden Hundehaushalt. Im Notfall benutzen Sie eine normale Haushaltspinzette.
- Setzen Sie das Werkzeug direkt auf der Haut auf und hebeln Sie unter die Zecke.
- Greifen Sie die Zecke mit dem Werkzeug am Kopf (niemals am Hinterleib).
- Lösen Sie die Zecke mit einer sanften, kontinuierlichen Bewegung.
- Eine vorsichtige Zugbewegung nach oben oder eine Drehbewegung bewähren sich gut. Kein Rupfen, kein Reißen, keinen abrupten Zug, wenig Kraftaufwand.
- Falls der Kopf der Zecke abreißt, entfernen Sie ihn anschließend aus der Haut.
- Falls der Zeckenkopf zu fest steckt, kontrollieren Sie die Hautstelle in den nächsten Tagen. Wahrscheinlich fällt der Kopf von selbst heraus. Falls nicht, kann sich die Stelle entzünden. Die Entzündung erkennen Sie an Hautrötung, Schwellung oder Wärmebildung. In einem solchen Fall gehen Sie mit Ihrer Dogge zum Tierarzt.
Sie sollten sich immer bemühen, die Zecke nicht zu verletzen, solange sie in der Haut verbissen ist. Wenn Sie den Hinterleib der Zecke quetschen, entleert sich der Darminhalt inklusive Krankheitserreger in Ihren Hund.
Dasselbe passiert vermutlich, wenn Sie der Zecke Schmerzen zufügen. Von Hilfsmitteln wie Öl, Wachs, Klebstoff, Alkohol, Eiswürfel und Feuer ist deshalb dringend abzuraten – auch wenn Sie im Internet allerlei abenteuerliche Methoden dazu finden.
Ist ein Zeckenhalsband für die Dogge sinnvoll?

Ist ein Zeckenhalsband für die Dogge sinnvoll? Wir raten von der Verwendung von Zeckenhalsbändern ab!
Zeckenhalsbänder sind mit einem Insektizid (Nervengift) präpariert, das sich über den gesamten Körper des Hundes verteilen muss, um wirksam zu sein.
Es kann vorkommen, dass Hunde, die durch Belecken etwas von dem Gift aufnehmen, selbst krank werden. Es kann außerdem vorkommen, dass das Insektizid gesundheitsschädlich auf den Menschen wirkt.
Kinder, ältere Menschen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem sollten deshalb keinen engen Kontakt zu Hunden mit Zeckenhalsband haben (kein Streicheln oder Schmusen).
Eine Dogge mit Zeckenhalsband darf nicht ins Wasser, denn dabei würde sie das Gewässer und die darin lebenden Tiere (Fische u. a.) vergiften.
Fazit: Zeckenhalsbänder sind keineswegs harmlos. Wegen der erheblichen Nebenwirkungen lehnen viele Hundebesitzer diese Halsbänder ab.
Es gibt “biologische” Alternativen im Fachhandel. Die Wirkstoffe sollen biologisch verträglich sein, sind meist auf pflanzlicher Basis und sollen die Zecken zum Beispiel über den Geruch abschrecken. Die Wirksamkeit mag je nach Hersteller und Produkt unterschiedlich sein, aber viele solcher Zeckenhalsbänder, -shampoos und -sprays sind schlicht nutzlos.
Was ist ein guter Zeckenschutz für die Dogge?

Der beste Zeckenschutz für die Dogge ist die regelmässige Kontrolle des Fells nach jedem Spaziergang!
In den meisten Fällen müssen Hundebesitzer einfach die Zeit in die Fellpflege investieren:
Die Dogge regelmäßig nach Zecken und anderen Parasiten abzusuchen, idealerweise nach jedem Spaziergang, ist ein höchst wirksamer Zeckenschutz.
Und im Gegensatz zu den anderen Methoden gibt es hierbei auch keine Nebenwirkungen.
Milben
Milben sind Spinnentiere, wobei die Zecken die größten Vertreter dieser Klasse darstellen. Spricht man von “Hundemilben”, sind allerdings nie Zecken gemeint, sondern die Arten Demodex (Haarbalgmilben), Sarcoptes (Grabmilben, Räudemilben), Ohrmilben und Herbstgrasmilben/Erntemilben (auch als “Grasmilben” bezeichnet).
Manche Milbenarten sind mit bloßem Auge sichtbar, andere mikroskopisch klein.
Hat die Dogge Milben, wird sie sich öfter kratzen. Typische Symptome sind Schuppenbildung, verkrustete Haut und Haarausfall.
Sarcoptes verursacht die Krankheit, die wir als Räude (beim Menschen “Krätze) kennen. Eine Ansteckung bei anderen Hunden ist möglich. Haarbalgmilben aber sind vermutlich Teil der normalen Hautflora.
Zu der Demodikose kommt es erst, wenn das Immunsystem der Dogge aus anderen Gründen geschwächt ist. Die blutsaugenden Larven der Herbstgrasmilbe lauern vor allem im Spätsommer/Herbst in Gärten und Wiesen.
Meine Dogge hat Milben im Ohr, was tun?
Da Milben zu einer explosionsartigen Vermehrung im Stande sind, gehen Sie frühzeitig zum Tierarzt. Die eigentlichen Ohrmilben sind eher selten und kommen meist bei Welpen vor. Allerdings ist der Kopf- und Ohrbereich auch für andere Milbenarten eine bevorzugte Stelle.
Der Tierarzt muss das Ohr reinigen, desinfizieren und mit milbenabtötenden Mitteln behandeln. Dazu kommen Salben oder Tropfen zum Einsatz, die außerdem die Wundheilung beschleunigen. Vielleicht sind zusätzlich Antibiotika angebracht, falls sich die verletzte Haut entzündet und mit Bakterien infiziert hat.
Sie können Ohrinfektionen vorbeugen, indem Sie die Ohren Ihrer Dogge regelmäßig kontrollieren. Fremdkörper wie Grannen und Grassamen entfernen Sie sofort, die Ohrmuschel können Sie mit einem weichen Küchentuch auswischen.
Führen Sie kein Wattestäbchen tief in den Gehörgang ein, dabei besteht Verletzungsgefahr für das Trommelfell!
Ihr Ziel sollte sein, die Ohren sauber und trocken zu halten. Das ist gerade bei Doggen mit ihren Hängeohren wichtig. In den Belägen eines feuchtwarmen Ohrs nisten sich Keime und Parasiten gern ein.
Lesen Sie sich außerdem die Desinfektionstipps am Ende dieses Textes durch, um die verstreuten Milben in der Umgebung entfernen zu können.
Giardien
Giardien sind tierische Einzeller, die sich in der Schleimhaut des Dünndarms festsetzen und dort parasitisch leben.
Einige Stämme befallen Hunde und Menschen gleichermaßen. Infizierte Tiere scheiden infektiöse Zysten mit dem Kot aus. Die Zysten können also direkt mit dem Kot von einem Hund aufgenommen werden.
Außerdem sind sie lange in der Umwelt lebensfähig und gelangen in Böden und Oberflächenwasser. Typische Ansteckungswege sind verunreinigtes Trinkwasser und verschmutzte Nahrungsmittel.
Wie erkenne ich Giardien bei meiner Dogge?
Die meisten Infektionen verlaufen beschwerdefrei. Wenn Giardien Krankheitssymptome auslösen, so ist es zumeist Durchfall. Durchfall ist bei Hunden ein sehr unspezifisches Symptom, deshalb muss für die Diagnose eine Laboruntersuchung auf Giardien erfolgen.
In der Regel benötigt der Tierarzt hierfür eine Kotsammelprobe Ihres Hundes. Hat die Dogge Giardien, wird medikamentös (z. B. mit Panacur) behandelt.
Parallel zu der Medikamententherapie sollten Sie für die Dauer des Befalls auf eine gesteigerte Hygiene achten – Tipps dazu finden Sie im letzten Abschnitt dieses Textes. Die Zysten der Giardien sind sehr widerstandsfähig. Um Neuansteckungen zu vermeiden, sind bestimmte Sauberkeitsregeln notwendig.
Tipps zur Desinfektion und Umgebungshygiene bei Parasitenbefall
Bei einem Befall mit Flöhen, Milben und Giardien müssen Sie auch immer die Umgebung mitbehandeln.
Die unten aufgeführten Hygienemaßnahmen sind zwar aufwändig, aber in Ihrem eigenen Interesse: Bei einem starken Flohbefall werden auch Menschen Flohbisse abbekommen. Mindestens ein Giardien-Genotyp, der bei Hunden vorkommt, kann auch Menschen infizieren.
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Besonders der Hunde-Schlafplatz muss bei Parasistenbefall gründlichst gereinigt werden. Fotoquelle:http://www.1a-hundekorb.de
Staubsaugen Sie so oft wie möglich, um Floheier, Milben etc. zu entfernen.
- Reinigen und desinfizieren Sie die Hundenäpfe täglich, denn Giardienzysten warten darauf, mit der Nahrung/Trinkwasser aufgenommen zu werden.
- Reinigen und desinfizieren Sie den Schlafplatz Ihrer Dogge täglich.
- Benutzen Sie ein geeignetes Desinfektionsmittel (Spray o. Ä.) zur Flächendesinfektion.
- Waschen Sie alle Textilien (Hundedecken, Polster), mit denen die Dogge in Berührung kommt, bei mindestens 60 °C (Giardien: mindestens 70 °C).
- Frieren Sie nicht-waschbare Textilien vorübergehend in der Gefriertruhe ein.
- Behandeln Sie Polstermöbel und Teppiche mit dem Dampfreiniger.
- Bei Giardien: Häufig Händewaschen, mindestens vor jeder Mahlzeit und nach jedem Hundestreicheln. Der Hundekot ist infektiös, sammeln Sie ihn ein und entsorgen Sie ihn extra.
- Gegenstände und Möbel, die nicht desinfiziert werden können, aber Brutstätten oder Rückzugsgebiete für Parasiten sind, müssen entsorgt werden.